»Vor acht Jahren haben wir den Wettbewerb ins Leben gerufen«, erklärt Alexander Kohnen, Inhaber des »International Wine Institute« in Ahrweiler. Das Institut bildet Sommeliers aus und richtet den Wettbewerb aus. Initiator des Wettbewerbs ist die Kreissparkasse Ahrweiler. Erstmals mit im Boot sitzt in diesem Jahr der Ahrwein e.V.. »Die Grundidee für den Wettbewerb war es, auf die Qualität des Ahrweins weltweit hinzuweisen. Unsere Weine können mit den Weinen aus Burgund mithalten. Das sagen auch Fachleute«, sagt Kohnen. Die Ahrweine werden beim Wettbewerb in sechs Kategorien ausgezeichnet: als »Kultweine«, die zu 100 Prozent Spätburgunder sind und aus besonderes privilegierten Lagen kommen. Letztere sind nach der »Gewächslagenkarte«, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, festgelegt, wie Kohnen weiß.
Auf Ahrwein-Qualität weltweit hinweisen
Hinzu kommen die Kategorien »Premiumweine«, »Ahr-Klassiker« sowie die drei Sonderkategorien »Frühburgunder«, »Blanc de Noir« und »Rosé«. In allen Kategorien müssen die Weine bestimmte Kriterien erfüllen, um am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen. »Da in diesem Jahr sehr viele Weine angestellt wurden, gibt es diesmal drei Jurygruppen, die je zwei der Kategorien verkosten. Sie ermitteln je die sechs besten Weine. Daraus ermitteln sie dann den Sieger«, erklärt Kohnen. Winzer, die in der Jury sitzen, dürfen auch ihre eigenen Weine anstellen. Allerdings handelt es sich um eine Blindverkostung. Die Jury sieht nicht, welche Weine sie im Glas hat. »Wenn der Winzer gut ist, erkennt er seinen eigenen Wein«, so Kohnen. Allerdings werde die höchste und die niedrigste Punktzahl der Jurymitglieder pro Wein gestrichen. Daher falle es nicht ins Gewicht, falls ein Winzer seinem eigenen Wein Höchstpunktzahlen geben sollte. »Erst wird am Wein gerochen. Wenn er schon einen komischen Ton hat, stellt man ihn zurück. Wenn man bei einem Wein einen Muffton riecht, schmeckt er auch meist so«, sagt Jurymitglied Frank Adeneuer vom Weingut J. J. Adeneuer. Allerdings sei jede Verkostung eine Momentaufnahme: »Einen Monat später könnte es anders ausfallen. Ein Wein kann sich ja entwickeln.« Volker Danko ergänzt: »Morgens kann das Urteil anders ausfallen als nachmittags. Aber wir sind eine große Runde, da gleicht sich das aus.« Alleine bei der Verkostung am Morgen haben die Jurymitglieder jeweils 32 Weine hintereinander probiert. Pausen sind da wichtig. »Auch um die Gedanken und die Zuordnung der Weine im Kopf zu sortieren«, verrät Paula Redes Sidore.
»Beim ersten Wein ist man erst zaghaft. Man probiert durch und muss dann nochmal von vorne beginnen. Wer zuerst probiert wird, erhält tendenziell ein paar Punkte zu wenig«, so Claudia Stern. Dennoch sind die Jurymitglieder voll konzentriert bei der Sache. »Jeder Winzer gibt sich viel Mühe. Wenn man nur mal drüber probiert, wäre das nicht fair«, findet Gastronom Andreas Lelke. Bekanntgegeben werden die Siegerweine am 27. August bei der feierlichen Preisverleihung in der Kreissparkasse Ahrweiler.
Die Jury
Carsten Henn – Buchautor, Chefredakteur des Vinum Weinmagazins
Katharina Röder – IHK-gepüfte Sommelière
Volker Danko – selbstständiger Weinhändler Bad Neuenahr-Ahrweiler
Jeroen Bronkhorst – Geschäftsführer der holländischen Sommelières-Schule »Wijnstudio«
Maik Treis – IHK-Sommelier, Leiter Restaurant »PURS«
Frank Adeneuer – Winzer
Paula Redes Sidore – IHK-Sommelière, Inhaberin »Weinstory«, Jounralistin
Claudia Stern – Sommelière, Wein- und Eventmanagerin
Andreas Lelke – Restaurant »Gut Sülz« Oberdollendorf
Zeitungsartikel aus dem Wochenspiegel von Johannes Mager, Redakteur
Bild vom IWI